«Michel Comte – New Light»: das Porträt eines rastlosen Künstlers

SRF Sternstunde Kunst

Michel Comte war Modefotograf, Bildrestaurator, Bergsteiger und Kriegsreporter. Unterdessen widmet er sich der Kunst, meist mit Fokus auf die Natur. Der Film zeigt: Auch längst im Pensionsalter ist er getrieben von brennender Neugierde und Leidenschaft.

Michel Comte

Vor 30 Jahren war Michel Comte einer der gefragtesten Fotografen seiner Generation. Für Modemagazine wie «Vogue» oder «Vanity Fair» standen Stars wie Sophia Loren, Catherine Deneuve oder Miles Davis vor seiner Linse. Ab 1986 arbeitete er in Kriegsgebieten als Fotoreporter für das Internationale Rote Kreuz. Doch er wollte im Grunde etwas anderes. Er wollte Künstler werden und die Welt verändern. Seither schafft er Werke, in denen es um die Natur und ihre Bedrohung geht. Eines seiner aktuellen Projekte ist ein extra für ihn gebautes Segelschiff, mit dem er in der Arktis mittels Scans der grössten Eiswand die Auswirkungen der globalen Erwärmung aufzeigen will. In der Türkei, nahe der Grenze zu Syrien, plant er eine spektakuläre Lichtinstallation. In der Wüste will Michel Comte ein Hotel bauen, wo Besuchende mehrere Tage vor Ort in die Kunst und Landschaft eintauchen können. Der Film von Ophélie Giomataris und Mikael Zikos begleitet den Künstler bei diesen Projekten. Dabei wird deutlich: Michel Comte plant immer mit einer Prise Grössenwahn und lässt sich durch Widerstände nicht bremsen. Oder wie es seine knapp 30 Jahre jüngere Frau Ayako Yoshida im Film beschreibt: «Er ist ein sehr junger Mensch, sehr leidenschaftlich und sehr positiv. Manchmal habe ich das Gefühl, er ist jünger als ich.»